Gesichtsfehlbildung (kraniofaziale Chirurgie), Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten

 

Gesichtsfehlbildungen gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKG-Spalten). Weiters gibt es mehr oder weniger häufige komplexere Fehlbildungen, in manchen Fällen auch kombiniert mit LKG-Spalten, die unter dem Sammelbegriff „kraniofaziale Anomalien“ zusammengefasst werden können.

 

Bei allen diesen Fehlbildungen kommt es neben der ästhetischen Beeinträchtigung auch mehr oder weniger zu umfassenden funktionellen Beeinträchtigungen. Für eine Rekonstruktion und Rehabilitation ist eine gemeinsame interdisziplinäre Behandlung in dafür spezialisierten Zentren erforderlich. Neben den chirurgischen Eingriffen sind auch zahlreiche weitere Behandlungsschritte notwendig. Die Therapie beginnt meist schon in den ersten Lebenstagen und dauert in vielen Fällen bis ins Erwachsenenalter. Die MKG-Chirurgie ist als zentraler Fachbereich in der Behandlung meist auch Hauptansprechpartner für Eltern und Betroffene.

 

Die meisten dieser Fehlbildungen entstehen im zweiten Embryonalmonat. Bei einer Vererbungsrate von ca. 15 -35 % ist eine humangenetische Beratung in allen Fällen angezeigt.